Julian kam, bedingt durch eine Plazenta Praevia (einer Ablösung des Mutterkuchens und damit verbundenem Sauerstoffmangel) und zahlreichen ärztlichen Behandlungsfehlern, in der 32. Schwangerschaftswoche zur Welt. Am dritten Tag wurde bei ihm eine beidseitige Gehirnblutung 2. u 3. Grades festgestellt mit anschließenden Liquorstauungen und einem Hydrocephalus.
Durch die Behinderung meines Sohnes hat sich unser Leben vollkommen verändert.
Für uns begann mit der Geburt meines Sohnes ein schwerer Kampf - gegen die Reaktionen der Umwelt, vor allem jedoch um die Genesung meines Kindes mit diversen Therapien und Krankengymnastik. Doch ein Aufgeben kam uns nie in den Sinn (auch wenn mir damals manchmal danach zumute war).
Von einer Freundin, einer Heilpraktikerin, erfuhr ich von der Cranio-Sacralen-Therapie. Sie erklärte mir, dass wir mithilfe dieser Therapie, in Verbindung mit Vojta (einer bestimmten Krankengymnastik), Chancen haben, die Motorik von Julian zu normalisieren. Obwohl die Cranio damals noch bei sehr vielen Ärzten umstritten war, hörte ich auf den Rat meiner Freundin und suchte nach einer passenden Therapeutin.
Mithilfe der Cranio und unserer Krankengymnastin sind wir von einer Shuntversorgung (einem Ventil im Gehirn zum Ablauf des Gehirnwassers) verschont geblieben.
Die ersten sichtbaren Erfolge gaben mir wieder Mut, weiterzumachen - und so zogen wir die Behandlungen konsequent durch, obwohl ich für die vielen Therapien, Heilpraktikerbehandlungen und die zahlreichen Fahrten zu Therapien und Ärzten mehr als 30.000 Euro, teilweise über Kredit, finanzieren musste. Doch was bedeutet Geld, wenn es um die Gesundheit eines Kindes geht?
Unser Kampf hat sich gelohnt, denn mein Sohn hat sich sehr gut entwickelt.
Ich möchte damit allen betroffenen Familien Mut machen, für ihr Kind zu kämpfen!
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.
Bertold Brecht